Nehmen Sie bei Ihrem Kind folgende Symptome wahr?
  • fehlende Konzentrationsfähigkeit
  • Hyperaktivität
  • Lese- und Rechtschreibschwäche
  • fehlende Impulskontrolle
  • geringer Muskeltonus, Haltungsprobleme, Verspannungen
  • hohe Empfindlichkeit (z.B. Gerüche, Geräusche, helles Licht)
  • Schulangst (Bauch- und Kopfschmerzen)

Ursächlich können frühkindliche Reflexe sein, die noch ganz oder teilweise aktiv sind. Dies könnte der Grund für Schul- und Verhaltensprobleme sein, die sich in den oben genannten Symptomen äußern. Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb diese Reflexe aktiv bleiben, z.B. wenn Kinder nicht genug gekrabbelt sind oder als Baby wenig auf dem Bauch gelegen haben. Aufgrund der fehlenden neuromotorischen Reife kämpfen die Betroffenen (nicht nur Kinder!) ständig gegen die automatischen Bewegungsmuster an.

Wenn Sie mehr zu frühkindlichen Reflexen wissen möchten, lesen Sie bitte hier weiter: ADHS, LRS und Reflexe.


Hier zwei Fallbeispiele aus der Praxis:

Sophie, 11 Jahre, hatte Schwierigkeiten mit dem Lesen und der Rechtschreibung. Die Mutter berichtete mir beim Ausfüllen des Fragebogens, dass Sophie als Baby aufgrund einer Beckenfehlstellung mehrere Monate eine Spreizhose tragen musste. Die Krabbelphase war dadurch gehemmt und es fand keine ausreichende neurologische Verknüpfung der linken und rechten Gehirnhälfte statt. Für eine gute Rechtschreibung ist das Zusammenwirken der beiden Hemisphären unbedingt erforderlich.

Es stellte sich bei der Reflextestung heraus, dass bei Sophie die Reflexe Moro/FLR und ATNR noch aktiv sind. (Der ATNR ist der wichtigste Reflex, der Probleme beim Lesen verursacht und bei Legasthenikern praktisch nie integriert ist.)

Ich stellte für Sophie ein individuelles Bewegungstraining zusammen. Nachdem sie mit ihrer Mutter 4 Wochen lang zuhause die passiven Übungen durchgeführt hatte, schlossen sich die aktiven Bewegungsübungen sowie die Integration der Reflexe an. Das Vierfüßlerüberkreuzkrabbeln wie ein Tiger hat ihr richtig Spaß gemacht. Nach der dritten Stunde bei mir berichtete sie freudestrahlend von einem guten Diktat. Die Reflexe konnten entstresst und die Lese- und Rechtschreibprobleme gelöst werden.


Paul, 10 Jahre, kam zu mir, weil er ernsthafte Probleme in der Schule hatte. Er konnte nicht stillsitzen und sich schlecht konzentrieren, war sehr unordentlich und vergesslich. Es fiel ihm schwer, sich zu melden und zu warten, bis er dran kam- er rief einfach in die Klasse. Von der Grundstimmung war er recht aggressiv, es gab ständig Streit und Kämpfe mit Mitschülern und er hatte wenig Respekt vor den Lehrern. Paul war insgesamt sehr angespannt und fühlte sich selber nicht wohl in seiner Haut. Seine Schulleistungen wurden immer schlechter.

Die Symptome deuteten alle darauf hin, dass die Gehirnreifung bzw. die Reife des zentralen Nervensystems verzögert oder beeinträchtigt sind. Bei der Testung der Reflexe stellte ich fest, dass der Moro/FLR, STNR und der spinale Galant (fast immer beim Kaiserschnitt) noch aktiv sind. Wir starteten sogleich mit den passiven Übungen, um das Stammhirn anzuregen. In einer Fantasiereise gelang es ihm endlich, sich mal zu entspannen und tief durchzuatmen. Danach folgten die aktiven Bewegungsübungen für zuhause und die weitere Integration der Reflexe durch isometrische Übungen und ein ergänzendes Coaching. Für den Schulalltag und ein besseres Gelingen der Hausaufgaben zeigte ich ihm kinesiologische Übungen zum Stressabbau und Energiegewinn. 

Paul gelingt es jetzt, seine Alltagssituationen differenzierter wahrzunehmen und angemessener zu reagieren. Er hat kaum noch Wutausbrüche und kommt in der Schule und mit seinen Freunden wesentlich besser klar. Seine Schulleistungen haben sich nebenbei auch verbessert. Und was noch wichtiger ist: seine Lebensfreude ist zurückgekehrt!

Bildquelle: pixabay, andreas160578

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